Die Nieren – Nicht nur Klärwerk des Körpers

Über die Nieren macht man sich normalerweise keine Gedanken. Ihre beeindruckende Arbeit läuft stets „im Hintergrund“ und geht weit über eine bloße Filterleistung hinaus:

  • Blutreinigung – rund 1800 Liter am Tag!
  • Filterung von Schadstoffen und sog. harnpflichtigen Substanzen (Kreatinin, Harnstoff, Abbauprodukte von Medikamenten …)
  • Rückgewinnung wertvoller Stoffe (Zucker, Aminosäuren, Salze, Wasser) aus dem Blut
  • Hormonproduktion zur Knochen- und Blutbildung
  • Regulierung von Blutdruck, Wasser-, Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt

Wenn die Nieren versagen…

Leider verursacht eine kranke Niere für lange Zeit keine Symptome. Ist die Nierenfunktion über längere Zeit eingeschränkt, kann es zu einem chronischen Nierenversagen kommen.
Dafür gibt es ganz unterschiedliche Ursachen, die oftmals Begleiterscheinungen anderer Krankheiten sind, wie:

  • Bluthochdruck
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Gicht und andere Autoimmunerkrankungen
  • Glomerulonephritis (Nierenfilterentzündung)
  • Verschluss und Infektionen der Harnwege
  • Familiäre Zystennieren
  • Gebrauch großer Mengen verschiedener Schmerzmittel oder Antibiotika
  • Entzündungen
  • Tumorerkrankungen

Mit Früherkennung Nierenschäden vorbeugen

Vielfach treten diese Erkrankungen in Kombination auf und können damit einen „Teufelskreis“ auslösen. So sind Nierenschäden z.B. sowohl die Folge als auch die Ursache von Bluthochdruck.
Gut zu wissen: Diese Krankheiten müssen nicht zwangsweise zu bleibenden Nierenschäden führen. Umso wichtiger ist die Früherkennung, für die ein einfacher Urin- oder Bluttest genügt.

Man sagt „Die Nieren leiden still“, weil sie von alleine nicht auf sich aufmerksam machen.

Unbemerkt schreiten Nierenschäden immer weiter fort. Wenn nur noch 5 – 10% funktionierendes Gewebe vorhanden ist, liegt ein lebensbedrohliches Nierenversagen vor. Ohne Dialyse als Nierenersatzverfahren ist ein Überleben dann nicht mehr möglich. Die Dialyse muss mehrmals pro Woche durchgeführt werden und dauert 4-6 Stunden. Den einzigen Ausweg aus dieser belastenden Situation stellt eine Nierentransplantation dar.


Leider sind die Wartelisten für Spenderorgane lang, sodass die durchschnittliche Wartezeit (abhängig von individuellen Faktoren) 5-10 Jahre beträgt. Für viele Nierenkranke ist das zu lang. Daher liegt ein Fokus unserer Arbeit auf der Information zum Thema Organspende.