Die Nierentransplantation

Viele Nierenpatienten entscheiden sich im Laufe der Dialyse zu einer Nierentransplantation. Der Gedanke an ein fremdes Organ im eigenen Körper kann zwar zunächst befremdlich sein, doch bringt die Transplantation einen deutlichen Zuwachs an Lebensqualität mit sich. Viele Transplantierte können nach der Operation wieder ein ganz normales Leben führen.

Warum Nierentransplantation?

Wenn die Nieren versagen, können Teile ihrer Funktion von Nierenersatzverfahren übernommen werden. Diese sind für Nierenkranke die einzige Möglichkeit zu überleben, bedeuten aber einen erheblichen Einschnitt in das Alltagsleben. Die Dialyse nimmt sehr viel Lebenszeit in Anspruch, erfordert vorausschauende Planung und bringt während der Behandlung oftmals Nebenwirkungen mit sich (Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel …) – ein Leben lang. Den einzigen Ausweg stellt eine Nierentransplantation dar.

Der Ablauf

Eine Lebendspende zwischen engen Angehörigen und Vertrauten stellt die Ausnahme dar. Im Regelfall stammt die Spenderniere von einem hirntoten Spender. Nachdem der Zustand des Organs und die Blutgruppe des Spenders bestimmt und Infektionen ausgeschlossen wurden, wird die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) informiert. Sie dient als Vermittlungsstelle zwischen dem Krankenhaus, das den Spender betreut und den Transplantationszentren. Die DSO kooperiert mit der internationalen Vermittlungsstelle Eurotransplant (Niederlande).

Dort werden alle Spender- und Empfängerdaten gesammelt und archiviert. Eurotransplant ermittelt anhand der vorliegenden Daten den passenden Organempfänger und informiert das zuständige Transplantationszentrum. Die Vergabe der Spenderorgane erfolgt nach festgelegten Kriterien wie Dringlichkeit, Gewebeübereinstimmung und Erfolgsaussicht. Soziale und finanzielle Aspekte spielen für die Organvermittlung keine Rolle.

Das zuständige Transplantationszentrum verständigt den Patienten und klärt mit einem Koordinator der DSO alle weiteren medizinischen und organisatorischen Fragen. Der Organ-Empfänger wird informiert und muss das Transplantationszentrum umgehend aufsuchen.

Nach der Nierentransplantation

Die Transplantation dauert 3-4 Stunden, danach bleibt der Empfänger ca. zwei Wochen zur Überwachung im Krankenhaus. Die Nachsorge dauert theoretisch ein Leben lang. Auf das fremde Gewebe reagiert der Körper mit einer Abwehrreaktion, die mit Medikamenten (Immunsuppressiva) unterdrückt werden kann. Bei gutem Verlauf muss diese Medikation nur 1x jährlich kontrolliert werden.

Die Prognose

In der Regel hat eine Nierentransplantation gute Erfolgsaussichten. Nach einem Jahr erfüllen noch rund 85 % der Spendernieren ihren Dienst, nach fünf Jahren sind es 75 %. Ein Spenderorgan kann so leistungsfähig wie ein eigenes Organ sein. Lediglich die Anfälligkeit für Infektionen ist durch die Immunsuppressiva leicht gesteigert.

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Viele unserer Mitglieder warten auf ein Spenderorgan oder haben bereits eine oder gar mehrere Transplantationen erlebt.
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